Nichts als Stress und Ärger!

…Na gut, nicht nur. Immerhin konnte ich zwei Sklavinnen gewinnbringend an den Sattler und das erste Schwert verkaufen, und wie es aussieht wird auch die Dritte im Bunde, Ulmi, eine Barbarin, zeitnah verkauft und wir bekommen wieder Platz im Sklavenhaus. Nichtsdestotrotz vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich nicht ärgern muss!

Daß Hope, die andere Barbarin nur schwerlich lernt und immer wieder Rückschritte macht, wenn ich gerade glaube sie kommt voran, ist nur das eine. Daß aber meine First -halt nein, ehemalige First- den Aufstand probt, das geht zu weit. Kurioserweise verhält sie sich erst wieder so, seitdem mein Gefährte von seiner langen Reise endlich heimgekehrt ist. Ich bin mir nicht sicher, ob sie glaubt, durch seine Rückkehr Vorteile zu haben, oder was ihr sonst durch den Kopf ging, als sie anfing sich genauso zu benehmen, wie sie es der Barbarin immer vorwarf. Jedenfalls wurde es mir vor einigen Tagen zu bunt und ich entzog ihr den ersten Platz an meiner Kette, und damit auch sämtliche Privilegien. Soll mein Gefährte sich um ihre Allüren kümmern, irgendwann reißt sogar mir einmal der Geduldsfaden *grummelt und atmet erst mal tief durch*

Wie dem auch sei, gestern jedenfalls, gab es gleich wieder Grund…, obwohl der Tag eigentlich recht gut anfing: Die beiden Barbarenmädchen zeigten seit einigen Tagen Interesse am Zar, und so meldete ich sie direkt zum aktuellen Turnier an. Weniger, weil ich glaube sie hätten gute Chancen, sondern einfach, weil Erfahrung übt, und vor allem das Spiel gegen viele verschiedene Leute. Ulmi hatte nun gestern ihr erstes Spiel, sie schlug sich recht gut, auch wenn sie verloren hat. Das tat aber meiner bis dahin guten Laune keinen Abbruch, denn wie gesagt: Es ging hier noch überhaupt nicht ums gewinnen. Gleich aber als wir mit der Fähre anlandeten ging’s los:

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Quasi während wir an Land gingen, sprang der Tischler auf die Fähre und erzählte, er zieht dann jetzt mal weiter, weil seine Arbeit hier an der Bäckerei beendet wäre. Hä? Beendet? Eigentlich ging ich davon aus, dass er sich in Jort’s niederlässt, oder vielmehr hatte er das eigentlich schon getan, ein Haus gemietet und was man eben so tut, wenn man sich niederlässt. Natürlich fragte ich nach, und während Jort mit ihm und der Fähre bereits ablegte, tauschten wir uns über das Wasser rufend aus, und so erfuhr ich, dass er eigentlich auch bleiben wollte, aber für seine Kastenzugehörigkeit an die Handwerkerkaste nun 1 Silber zahlen sollte, was er sich nicht leisten kann. Da er aus dem Norden ist, würden ihm aber so alle Wege im zentralen Gor versperrt bleiben, wenn er keine Kaste hätte. Womit er recht hat, denn davon konnte ich selbst ja nun ein ziemlich lautes Liedchen singen.

Ich brüllte noch, bevor er am anderen Ufer anlegte, daß ich mit dem Rat reden würde, und daß es mir neu wäre, dass man sich Kastenzugehörigkeiten erkaufen muss, dann stapfte ich schon ziemlich stinkig in Richtung Gasthaus. Mir war schleierhaft, wieso man gerade fähige Handwerker wie den Tischler quasi aus der Stadt jagte, ein Silber, sind die denn irre? Soviel kosten ja nicht mal die meisten meiner Mädchen, wenn ich nicht grad zufällig mal eine Tänzerin oder ähnliches an der Hand habe zumindest. Prima, kaum dort angekommen kam der nächste Aufreger, denn mir fiel ein, dass der Tischler erwähnte, aus der Stadtkasse bezahlt worden zu sein. Theoretisch super…, die Stadtkasse führe allerdings ich, und mir lag noch nicht einmal ein Antrag auf Bezahlung von irgendwas vor, geschweige denn, daß ich etwas ausgezahlt hätte, also wer bedient sich denn da am städtischen Eigentum ohne mein Wissen?

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Entsprechend war meine Laune, als ich am Gasthaus ankam, Jarcath hielt mich noch kurz auf, und dann auch noch der Schmied. Vielleicht glücklicherweise, denn so bekam ich nur am Rande mit, wie der zweite Krieger und Ratsmitglied einige Fremde aus der Stadt jagte. Wieso, warum habe ich nicht wirklich mitbekommen, vielleicht auch ganz gut so. Zumindest wurden so einige Kissen am Tisch frei, von denen ich mich auf eins fallen ließ, und da ich gerade drei Krieger so schön beisammen hatte, noch dazu zwei vom Rat, sprach ich sowohl die Käuflichkeit von Kasten an, wie auch die Selbstbedienung aus der Stadtkasse, nur um gleich nochmals darauf hinzuweisen, dass man nicht immer nur aus der Kasse nehmen kann, sondern auch dafür sorgen muss, dass entsprechend eingenommen wird!

Der Hauptmann redete sich natürlich gleich erst mal raus, während der zweite Krieger gewohnt knapp aber präzise die Dinge auf den Punkt brachte. Zudem versprach er mir, dass der Rat sich auch um die käufliche Kastenzugehörigkeit kümmern würde, denn auch seiner Meinung nach sollte eine Kastenzugehörigkeit nicht mit Geld, sondern mit Wissen und Können erworben werden. Gegen einen Mitgliedsbeitrag bei diesem Zusammenschluss der niederen Kasten, hätte er allerdings nichts, aber darum gings mir dann ja auch wieder nicht. Ich hoffe, dies wird im Sinne aller vernünftig geregelt werden können, denn es wäre schon sehr ärgerlich, wenn aus diesem Grunde fähige Handwerker die Stadt verlassen.

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Wie ich allerdings später von Luna erfuhr, und dann auch noch  vom Schmied, hatte der Tischler offenbar doch wieder nach Jorts übergesetzt und ist nicht weitergezogen. Vielleicht hat ja mein Gebrülle von Rat und Klärung was geholfen? Wer weiß das schon. Ich hoffe nur, die nächsten Tage werden wieder ruhiger, damit ich zumindest ab und an mal meinen Gefährten zu Gesicht bekomme, denn auch das erfuhr ich gestern nur nebenbei: Er ist offenbar wieder im Rat!

Ein kleiner Schritt für das neue Bad, eine große Reise für Jort’s

Ein Bericht unseres Kriegers und ersten Schwertes Jarcath

 

Endlich war es soweit! Der Himmel klarte auf und die Verhandlungen waren abgeschlossen.
Vieler Reisen zum Handelsposten zwischen der Oase und dem Dschungel der Taluna hatte es bedurft, aber schlussendlich konnte man mit einem der dort ansässigen Talunastämme einen Handel abschließen, damit sie sich friedlich verhielten. Natürlich hätte die Rote Kaste von Jorts ihnen auch den Garaus machen können, aber wozu unnötig Kraft verschwenden, wenn ein kleiner Handel die Länge der Reise verkürzen konnte.Dschungel Reise 25.01.2016 e

Die Schiffe und die Mannschaften versammelten sich vor dem Aufbruch am Hafen. Der Hauptmann, sowie seine Gefährtin die Ärztin Irina, die die Reise begleiten sollte, für den Fall dass es zu Zwischenfällen mit Gesetzlosen, Wilden oder giftigen Tieren im Süden geben sollte. Zusammen mit Rock, Myrkur dem Schmied und den Sklaven würden sie auf dem Schiff reisen, während der Zeugmeister Jarcath die Reise mit dem Tarn begleiten würde.

 

Es war eine lange und langweilige Reise, wenn man von der Übelkeit des Schmiedes absah, der viele Freunde unter den das Schiff begleitenden Seevögeln fand, da er sie regelmäßig fütterte. Der Vosk trug das Schiff schnell zum Delta, man fand einen Führer der sie mit seinem Gefährt durch das Rence stakte und glückliche Winde an der Thassa sorgten dafür, dass sie ihren Zielort binnen einer Hand erreichten. Lange bevor sie den Handelsposten erreichten, hatten sich die MänDschungel Reise 25.01.2016 kner schon ihrer schweren Kleidung entledigt, da es spürbar heißer wurde je näher der Dschungel kam. Angeheuerte Kräfte entluden das Schiff und machten die Karawane bereit.

Nach einem kurzen Aufstocken der Vorräte, verließ die Gruppe zügig den Handelsposten, denn eine seltsame Atmosphäre herrschte dort. Geduldet vom Emir tummelten sich Ausgestoßene, Wilde die sich versteckten und Nordleute. Nicht das Klientel in deren Gesellschaft die stolzen Krieger von Jorts länger verweilen wollten. Mehrere Ahn verstrichen, bevor man endlich die Stelle im Dschungel erreichte, an der die anvisierten Bäume wuchsen. Lediglich zwei Taluna begegneten sie unterwegs und einem Großmaul das etwas brüllte, dass man aber nicht verstehen konnte, da er während des Brüllens bereits so schnell rannte, dass sein heißer Wind die Worte verwehte.

 

Während die Hälfte der Krieger die Umgebung sicherte, angeleitet von Hauptmann Kintradim und Rock􀀇, machten sich die Sklavinnen daran einen Pfad durchs Unterholz zu hacken. Vor dem Baum angekommen blieb allen erst einmal die Spucke weg. Es war ein Baum, so groß wie ein Haus, so dick das alle Reisenden ihn gemeinsam nic^D638AB6C317EE678757CF154BFB64427FB2253A0958CC6750C^pimgpsh_thumbnail_win_distrht hätten umfassen können und so hoch, dass man das Gefühl hatte die Wolken, die über ihn hinweg zogen, lachten, da der Wipfel sie kitzelte. 􀀄

Schnell errichteten die Sklavinnen das Lager in einiger Entfernung zu dem Giganten. Zum Glück floss ein kleiner Fluss in der Nähe, so dass der Transport kein unüberwindbares Problem darstellen würde. Während der Schmied mit der Hilfe von Dita, der Kajira des Hauptmanns, den Baum kennzeichnete und markierte wo und wie geschnitten werden sollte, arbeiteten die anderen Sklaven bereits an einigen der dicken, über die Erde verlaufenden Wurzeln, um sie zu entfernen. Die Rinde des Baumes war dick und stabil, so dass Jarcath und einige andere Männer kein Problem hatten, auf die Äste zu klettern und damit zu beginnen, sie abzuhacken. Die Vögel waren verstummt, nachdem sie mit einem protestierenden Kreischen in den Himmel geflogen waren. Jetzt waren nur noch die Geräusche der schwitzenden und hackenden Männer zu hören und das Knarren des Baumes.

 

Schweiß rann über Jarcath Stirn. Er befand sich einige Schritt über dem Erdboden auf dem dicken Ast. Routiniert schlug er die Axt in den Ast, die rasiermesserscharfe Scheide fraß sich Stück für Stück tiefer in ihn. Schon nach einer halben Ahn war seine Tunika völlig verschwitzt durch die schwüle Hitze und die harte Arbeit. Fluchend wischte Jarcath sich über die Stirn und richtete sich auf. Kurz hielt er in seiner Arbeit inne, um sich seines Oberteils zu entledigen. 􀀃Während er es einfach vom Ast warf, vielleicht eine glückliche Kajira unter dem nassen und stinkenden Stück Stoff begrabend, schaute er sich kurz um. Der Hauptmann und Rock hatten am Rande des Lagers wohl alles unter Kontrolle. Bei ihnen stand eine der Taluna, aber aus dieser Höhe erkannte er nicht welche.􀀂 Trotzdem machte er sich keine großen Sorgen, dafür hatte er zu viel zu tun und auf Kintradim und Rock konnte er sich blind verlassen. Wieder nahm er die Axt auf und weit halten die Hiebe durch den Wald.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er das entlastende Knacken, nach einem kurzen „Achtung“ rufen trat er zur Seite und sah, wie sich der gewaltige Ast durch sein eigenes GewicDschungel Reise 25.01.2016 iht zu Boden gezogen vom Baum löste. Es dämmerte bereits, als der Baum unter den vereinten Anstrengungen ein wenig zu erzittern begann. Schwere Ketten wurden um ihn befestigt während unter Aufsicht des Schmiedes die Keile in den Baum getrieben wurden. Jarcath führte die Tarnpfeife an die Lippen um seinen Tarn zu rufen. Schnell sprang er in den Sattel und ließ ihn kreisen, bis der Tarn die Ketten auffing die sich um den Baum spannten.
Ein… zwei.. dreimal spannte der Tarn die Flügel und zog,􀀅 bis der kolossale Baum erzitterte, von seinem eigenen Gewicht gezogen und dann mit einem Donnern zu Boden krachte. Durch die Kraft des Tarns und die Steigung des Hanges rollte er fast wie von selbst in den Fluss.
Während sich die Gruppe nun zum Aufbruch bereitmachte, wurde Luna dazu bestimmt den Stamm durch den Flusslauf zu lenken, gezogen vom Tarn. Freudig erregt von der Aussicht auf ein neues Abenteuer sprang sie auf den Stamm, um ihn geschickt in der Mitte der Strömung zu halten während der Tarn ihn durchs Wasser zog. Immer wieder rief Jarcath von seinem Tarn Kommandos zu Luna herunter die breitbeinig auf dem Stamm ritt und ihn von den Ufern weglenkte. Leise lachte er als er ihr fluchen hörte, wenn erneut eine Wasserwelle ihr Haar und ihre Tunika durchnässte und sie Wasser spucken musste. Endlich am Hafen angekommen zogen sich die Reisenden müde in die Kabinen des Schiffes zurück und überließen das Verladen des Baumes den Matrosen.

Sklavenhändlerhaus am Vosk

Lang schon war es her, dass Georg mich freiließ und selbst seinen Heimstein für eine lange Reise verließ. Nur selten kam er nach Jort’s Fähre, und blieb auch nie lang. Warum auch? Alles nahm seinen Gang, ich kam zurecht und etablierte mich als Sklavenhändlerin. Mittlerweile verdiene ich insgesamt sogar recht gut, also gab es für ihn ja keinen Grund, lange zu bleiben. Aber vor einigen Tagen nun, kam er doch zurück, und wie es scheint, hat er alles erledigt, was es für ihn zu erledigen gab und er kehrt nun endlich endgültig an seinen Heimstein zurück.

Was natürlich im Haus für einige Aufruhr unter meinen Sklaven sorgte… Luna, schon damals als Georg mich freiließ im Haus und ein Geschenk von ihm an mich zur Gefährtenschaft, kannte meinen Gefährten natürlich noch, Duff, die an meiner Handelskette war und die ich vor einiger Zeit an meine private Kette nahm, sah ihn bisher nur selten auf seinen kurzen Besuchen, Faro war nicht da, der einzige Kajirus im Haus, aber Hope, mein neuester Erwerb, frische Barbarin, kannte ihn gar nicht. Demnach machte sie alles falsch, was man falsch machen kann, denn wer Georg kennt, weiß, dass er bestimmte Ansprüche an Sklaven stellt, die natürlich weder Hope noch Duff auf Anhieb hinbekamen *seufzt tief*. Es ist zwar schön, dass mein Gefährte wieder da ist, aber ich richte mich besser schon einmal auf endlose Diskussionen um meine Mädchen ein, da Georg und ich zwar häufig einer Meinung sind was Sklaven betrifft, aber eben nicht immer…

Nun, wie dem auch sei…, inwieweit wir teils anderer Meinung sind, erfuhr ich dann gestern. Scheinbar hatte meine Gefährte meine Abwesenheit am Vortage genutzt, um vor allem Hope, der Barbarin, zu erklären, wie sie sich in seiner Anwesenheit zu verhalten hat. Zumindest war das eins von den Dingen, die Hope mir gleich entgegenrief, dazu noch eine lange Aufzählung was sie in nächster Zeit zu tun und zu lassen hat. Diese hatte Luna kurz zuvor aufgestellt und Hope sollte es vor mir noch mal alles wiederholen. Irgendwie hakte ich das meiste im Kopf nur ab, fragte hier und da noch mal nach und ergänzte zwei Punkte, die ich auch gleich meiner First mitteilte, damit sie Bescheid wusste. Mein Gefährte war nicht anwesend, und so sparte ich es mir, Hope noch mehr zu verwirren, indem ich den Anweisungen von ihm was hinzusetzte, irgendwann wird sie soweit sein, zu bemerken, dass es eine Menge Regeln gibt, und eine genausogroße Menge Situationen, wo Regeln nicht weiterhelfen, zumindest wenn sie es bis dahin überlebt.

Egal…wir werden sehen, wie es sich anlässt, und wie meine Mädchen, und natürlich auch Faro, sich daran gewöhnen, dass wieder ein Mann im Haus ist, ich hoffe, ich komme in der Zukunft wieder häufiger zum berichten, was bei uns so los ist 🙂

Gartenparty und schlechte Nachrichten

Nicht genug damit, dass die Krieger beschlossen hatten, Bal des Heimsteins zu verweisen, nein am selben Tag brachte mir Arne auch noch Zina wieder, eine Sklavin, die ich ihm auf unserer Handelsreise verkauft hatte. Seufzend rückte ich die Münzen wieder heraus, die er für sie bezahlt hatte, hatte ich mir doch im Falle des Nichtgefallens, das Rückkaufrecht erbeten. Zu Zinas Glück war Arne nicht grundsätzlich unzufrieden, er hatte nur den Eindruck, dass sie nicht für den Norden, und somit nicht als Bond, geeignet wäre. Na gut, damit konnte ich leben und Zina kam ohne größeren Ärger meinerseits zurück an meine Handelskette. Zumindest Zina schien sich zu freuen, denn nachdem sie erst mich fast umwarf, so fest wie sie meine Beine umklammerte vor Freude, probte sie dasselbe noch bei Georg, der allerdings wie immer etwas unwirscher reagierte, und kurz darauf sprang sie noch Cita an, ebenfalls eine Sklavin, die ich an der Kette hatte und an der der Hauptmann Gefallen gefunden hatte. Nun gut, trotz der Rückgabe hatte ich immer noch einen satten Gewinn gemacht, und da Georg sich nicht freiwillig zu einer Kastenaufnahme äusserte, überreichte ich ihm einige Tage später auf der Gartenparty, zu der die Baumeisterin geladen hatte, einen schriftlichen Antrag. Ich führte dort auch die Recherchen die ich anstellte auf, nämlich zu dem Thema Kaste und Heimstein. Bisher stellte sich Georg auf den Standpunkt, er könne mich nicht ohne Heimstein in die Kaste aufnehmen. Ich gründete meinen Antrag es doch zu tun darauf, dass ich nicht die Aufnahme in die Händlerkaste Jort’s Fähre beantrage, sondern lediglich die Aufnahme in die Händlerkaste überhaupt. Nach meinen Recherchen dürfte dieses Recht jemanden in eine Kaste aufzunehmen jeder Kastenerste einer Stadt haben, und somit auch Georg. Mit der Kastenzugehörigkeit würde ich dann die Aufnahme an den Heimstein beantragen und dann der jortschen Handelskaste zugeordnet werden. Snapshot_855 Ich war zuversichtlich, dass meine Argumentation plus dem Gewinn der Handelsreise ausreichen würde, ihn zu überzeugen, aber als ich ihn später leise fragte, ob er schon entschieden hätte, stellte sich heraus, dass er natürlich wieder an seinem Dickschädel festhielt. Ich soll erst den Heimstein beantragen. Ja Himmelherrgott nochmal, wieso ließ er mich erst frei, wenn ihn nicht mal Leistung überzeugte, er wusste genau, dass wenn ich ohne Kaste den Heimstein beantrage, die Hälfte der jortschen Bürger Widerspruch erhebt, selbst WENN ich eine Kaste nachweisen kann, wird der ein oder andere noch Gründe finden, einer ehemaligen Sklavin den Heimsteinschwur zu verweigern, aber ohne Kastenzugehörigkeit war das völlig unmöglich. Zwischen Wut und Enttäuschung schwankend versuchte ich noch zu argumentieren, aber er unterhielt sich lieber mit dem Mündel des Schmiedes und einer Händlerin, die auch zur Gartenparty geladen war, und nicht aus Jorts kommt. Na ganz toll, offenbar konnten sogar die beiden Krieger im Rat dies nicht mehr nachvollziehen. Ich überlegte bereits ernsthaft, in einer anderen Stadt die Händlerkaste zu beantragen, oder noch besser, gleich in den Wald auszuwandern. Was ist das für ein System, wo Sklaven freigelassen werden, und ihnen dann unlösbare Aufgaben gestellt werden, die verhindern, dass sie an Heimstein und Kaste gelangen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich beruhigte, und für heute war mir auch die Lust am Feiern vergangen. Ich bat Kin noch, mir Cita am nächsten Tag für den von ihm schon beim Kauf bezahlten Unterricht zu schicken und machte mich auf nach Hause. Am nächsten Tag sammelte ich Cita und ebenfalls Zina ein, um mit dem geplanten Unterricht zu beginnen und außerdem lenkte es mich von dem Ärger um Kaste und Heimstein ab. Ich ließ den Mädchen die Wahl, wo wir uns für den Unterricht niederlassen würden, und sie entschieden sich für den Garten, der Teddy’s Anwesen, welches sie mir für die Zeit ihrer Abwesenheit aufnötigte, umschloss. An sich bin ich kein Fan von langweiligen Unterrichtsstunden, bei denen die Mädchen endlosen Monologen lauschen mussten und dabei Mühe haben, wach zu bleiben.  Lieber erkläre ich nach Bedarf und Situation, aber da wir mit den gängigsten Sklavenpositionen anfangen wollten, ließ es sich erst einmal nicht vermeiden. Da die eine eine Gezüchtete war, die andere Barbarin, befürchtete ich ziemlich große Unterschiede an Wissen, und ließ die Mädchen in einer Art Quiz einfach abwechselnd eine Position nennen, die andere erklären, wann sie eingenommen wird, und vor allem welche Haltung man dabei einnimmt. Nach Erklärung durfte die andere eine nennen und so weiter. Snapshot_858 Ich hatte den Eindruck, es machte beiden Mädchen Spaß, auch wenn Zina deutlich weiter war im Wissenstand, schien sie sich nicht zu langweilen. Wir saßen länger zusammen, als ich ursprünglich geplant hatte, da beide immer wieder neue Einwürfe und Ideen brachten, die ich aufgreifen konnte und ich freute mich über den Eifer der beiden, doch irgendwann beendete ich den Unterricht doch, sicherlich wollte Kin seine Sklavin auch noch sehen heute und ausserdem könnten die beiden sich im Gasthaus noch nützlich machen. Ich scheuchte die Mädchen also hinunter in die Unterstadt und schlenderte langsam hinterher, um zu sehen, ob ich etwas verpasst hatte. Schon als ich näherkam und einige Wortfetzen verstand, war mir klar, dass es hier im Gespräch der Männer am Tisch wieder mal um mich ging. Genervt genehmigte ich mir diesmal einen großen Schluck Kalana pur, doch blieb ich nicht allzulange mehr, mir war die Laune schon wieder vergangen und beschwerte mich ziemlich mürrisch, was an einer freigelassenen Sklavin denn ewig ein Stadtgespräch erforderte, dann war ich schon wieder halb auf dem Weg nach oben, ich wollte mir das nicht weiter antun, dennoch verstand ich während ich die Terrasse verließ noch deutlich Jarcaths Letzte Worte, seine Antwort auf meine Frage, die eher spöttisch klang: „Ja Shani, du mußt eben noch freier sein, als jede andere Freie“ Der Spott in seinen Worten schien nicht in meine Richtung gemünzt zu sein und so knurrte ich nur irgendwas, was ähnlich war wie: „So ein Quatsch, warum sollte ich mich so albern aufführen, mir fehlt der anerzogene Standesdünkel der Freien, die auf diesem Planeten aufwuchsen“, dann ging ich endgültig. Morgen würde ich erneut versuchen, in Sachen Heimstein und/oder Kaste voranzukommen, so langsam war ich wirklich am Verzweifeln, was dieses Thema betraf.

Heimkehr und ein anstrengendes Gespräch

Zu Hause!

Endlich ging es Richtung Heimat. So gern ich früher mit meinen ehemaligen Herren gereist bin, und auch jetzt auf der ersten Reise, die ich selbst geplant und organisiert habe, ich war froh als die ersten Häuser von Jort’s Fähre in Sicht kamen. Lange hatten wir gebraucht, von unserer letzten Station Enkara wieder in die heimatlichen Gefilden und ich fing schon an im Kopf auszurechnen, in welcher Höhe ungefähr der Gewinn sich befindet, denn dass ich Gewinn gemacht hatte, da war ich mir sehr sicher. Zina hatten wir in Vakur gelassen, nun würde sie lernen müssen als Bond klarzukommen, und Aicha hatte ich in Enkara noch gewinnbringend verkaufen können. Am liebsten hätte ich sie alle behalten, aber mein Ziel war die Aufnahme in die Kaste, und Georg hätte vermutlich eher mitleidig gelächelt, wenn ich aus Gefühlsduselei jetzt alle behalten hätte. Letztlich sind Sklaven, wie ich aus eigener Erfahrung genügend hatte erfahren müssen, nur Waren, die wie jeder andere Besitz gekauft, verkauft, verschenkt oder auch gestohlen werden konnten. Die Kaiilas ließen Georg und ich gleich in ihrem Gehege am Hof und während Luna sich noch darum kümmerte, dass sie Wasser und etwas zu fressen bekamen, entschlossen Georg und ich, uns noch zu einem Absacker ins Gasthaus aufzumachen, bevor ich dann endlich den Staub der langen Reise bei einem gemütlichen Bad abspülen wollte. Im Nachhinein gesehen hätte ich mal lieber gleich baden gehen sollen *seufzt leise*

Dass mich ein mir nur vage bekannter Krieger, der offenbar bei Rock zu Besuch war, merkwürdig musterte, war ja noch einigermassen hinzunehmen, aber als dieser und Rock sich verabschiedeten, und nur noch der Schmied uns Gesellschaft leistete, kam ausgerechnet einer der Krieger auf die Terrasse, die scheinbar ein größeres Problem mit meiner Freilassung hatten und zumindest mir persönlich gegenüber grundsätzlich mit Häme oder Ignoranz auftraten. Nun gut, das würde ich auch noch überleben und eigentlich hatte ich vor, mich schnell aus dem Staub zu machen, leider wurde dies aber nichts, denn Lucius sprach mich direkt auf die Handelsreise an. Zum Einen war ihm offenbar nicht klar gewesen, dass dies meine Reise war, zum anderen wollte er wissen, wieso ich nicht alle Bewohner davon in Kenntnis gesetzt hatte, zumindest mit einem Aushang am Brett. Außerdem wollte er mir weißmachen, dass er so gar nichts von den eine Hand dauernden Organisationen mitbekommen hatte und völlig verdattert war, weil die halbe Stadt auswärts war.

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Anfangs noch geduldig, versuchte ich ihm zu erklären, dass ich als heimstein- und kastenlose, wie er ja so gern betont, mich nicht in der Verantwortung sehe, jeden einzelnen persönlich über eine von mir geplante Handelsreise zu informieren und mir andererseits auch schleierhaft ist, wo er in der ganzen Hand denn gesteckt hatte, in der die Planungen liefen und es eigentlich jedes Vulo vom Dach gepfiffen hatte, dass etwas im Busch war, denn ich hatte mich ja nicht in meinem Zimmer versteckt um zu planen, sondern rannte täglich ahnlang durch die Stadt, um alles samt der Rekrutierung der Eskorte, zu organisieren. Daher kam mir auch dann die Idee, dass er sich wohl im Haus verbarrikadiert haben müsse, wenn er davon nichts mitbekommen haben will.

Naja ein Wort gab das andere, aber irgendwann klang dann auch heraus, worum es ihm eigentlich ging: Er wurde nicht gefragt, ob er den Tross begleiten konnte. Jetzt schon leicht genervt, weil man sich das Geschwurbel vorher drumherum auch hätte sparen können, wenn es nur DARUM ging, sagte ich ihm genau das, was ich bereits einige Tage vor Abreise auf des Hauptmanns Nachfrage gesagt hatte: Ich bezahle die Eskorte, und ich bezahle natürlich nur Krieger, die offenkundig kein Problem damit haben, dass eine freigelassene Sklavin, noch heimstein- und kastenlos, sie bezahlt, und vor allem dass diese Krieger sie und ihre Ware schützen sollen. Und genau da war und bin ich auch immer noch nicht sicher, ob dieser Krieger diese meine Ansprüche erfüllt, bisher hatte ich jedenfalls keinen Grund dazu und natürlich entscheide bei meinen Reisen ich, wen ich gern zum Schutz hätte, niemand sonst. Prinzipiell hatten wir ne Pattsituation, auch wenn ich nicht nicht verstanden habe, warum ich mir sein Vertrauen verdienen sollte, den Anspruch hatte ich bisher gar nicht geäussert, aber ich glaube irgendwann hab ich auch den Faden verloren. Vor allem als er aufsprang und nochmals offiziell zu Georg sprach, dass er seine Entscheidung mich freizulassen, natürlich vollständig akzeptierte und respektierte. Mir war der Zusammenhang nicht klar, verbesserte sich dadurch sein Benehmen mir gegenüber? Das tat es schon das erste Mal nicht, als er Georg dies schwor, vielleicht war ich aber auch einfach zu müde, um noch irgendeinen Zusammenhang zu verstehen.

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Zum Schluss hin unterstellte er mir noch , ich hätte mich irgendwo beleidigend über ihn geäussert. Ich habe mich in der Vergangheit öffentlich nur ein einzigesmal überhaupt über ihn geäussert, nämlich mit der Feststellung, warum ich nicht ihn als Eskorte einstellte. Und diese hatte ich ihm grad selbst wiederholt. Ich sehe auch keine Beleidigung darin, wenn ich meine persönliche Intention darlege. Auf mein Nachfragen wer denn SOWAS erzählt, schwurbelte er was vom großen Unbekannten. Ich war es so langsam leid, Widersprüche, neue Anschuldigungen…, mein Verdacht, dass er wohl die Worte seiner Sklavin wiederholt, die sich scheinbar das Recht herausnimmt, Entscheidungen von Freien zu kritisieren, ließ ich noch eben fallen, mit dem Hinweis, sollte sie die Quelle dieser Behauptungen sein, sollte er seine Worte noch mal überdenken, dann zog ich mich zurück und legte mich stinkwütend über soviel Ignoranz dann doch ohne Bad schlafen.

Am nächsten Tag erwachte ich wider Erwarten doch ziemlich ausgeruht, und konnte das Bad nun endlich nachholen. Danach deutlich besser gelaunt kontrollierte ich, ob meine Mädchen die Sachen alle rübergebracht hatten, hatten sie, und so machte ich mich an die Aufstellung der Reisekosten und der Einnahmen. Dreimal rechnete ich nach: Hah, wenn das nicht nach einem guten Gewinn aussah und Georg überzeugen würde, mich in die Kaste der Händler zu lassen, dann wusste ich auch nicht. Und wie auf Zuruf erschien er dann auch grad. Stolz zeigte ich ihm die Aufstellung und selbst er konnte nicht meckern, äusserte sich allerdings auch nicht zu Kastendingen oder meine Aufnahme in eben diese.

Egal, heute konnte mir nichts die Laune verderben, oder fast nichts, wie ich dann etwas später feststellen durfte, als Georg und ich uns dem Gasthaus näherten, auf der Suche nach meiner Eskorte, die ich noch bezahlen wollte. Denn auf der Terrasse saßen gleich beide Krieger, die ein Problem mit meiner Freilassung zu haben scheinen *seufzt* Dennoch näherten wir uns, und glücklicherweise war der eine grad im Aufbruch, und der andere grummelte und schniefte nur vor sich hin. So sehr, dass ich der Ärztin nahelegte, ihn doch mal auf eine Allergie zu untersuchen. Gut ok, freundlicher war er mir durch meinen Spruch auch nicht gesinnt, aber so langsam hatte ich von dem Theater auch die Schnauze voll, schliesslich war es nicht das Geld dieser Krieger, was durch meine Freilassung abhanden kam, denn einen gewissen Geldwert haben Sklaven ja immer, mal wenig mal mehr, aber dennoch Münzen. Doch auch dieser Krieger, der glücklicherweise diesmal seine gegen mich zeternde Gefährtin zuhause gelassen hatte, brach auf, und so viel gab es eigentlich auch gar nicht zu besprechen, so dass ich den Abend dann noch in Ruhe faulenzen konnte, bevor ich mich wieder in die Arbeit warf.

Danke, danke, danke! (Die Geschichte einer Sklavin)

Nun sind wir wieder zu Hause, und ich könnte soviel von den vielen tollen RP’s berichten, die ich hatte, seitdem Shani freigelassen wurde, und noch viel mehr von der Handelsreise, deren Idee den IC Geschehnissen geschuldet war und umgesetzt wurde, aber mir fehlt einfach die Zeit dazu. Und ehe der Blog hier um Wochen hinterherhängt und die neuen Geschehnisse dann untergehen, möchte ich mich hier an dieser Stelle nur noch einmal bedanken für die vielen, vielen schönen RP’s, die nicht zuletzt auch den Sklavinnen zu verdanken waren, die sich voll reingehängt haben, eigene Anstösse gegeben und auch untereinander viel rpt haben, ohne dass es zu OOC Zickenterror ausgeartet ist. Aber auch alle anderen Spieler haben sich voll reingehängt! Es war einfach super mit Euch, und die, die uns auf dem Weg verlassen haben, habe ich mit einem weinenden, und einem lachenden Auge gehen lassen, am liebsten hätte ich alle mitgenommen, lacht. Passt auf euch auf, wir sehen uns hoffentlich wieder 🙂

Ein ganz, ganz lieber Dank auch an die Sims, die mitgegangen sind und wo wir rasten durften: Belnend, Handelsposten der Oase, Fjord av Golnir, Vakur und Enkara lagen auf unserem Weg, und ich bin sicher, es werden noch viele, viele andere folgen, doch nun sind wir auch erst mal froh, wieder zu Hause in Jort’s angekommen zu sein. Wer also wissen möchte, was wir erlebt haben, kann bei Georg im Blog zumindest aus seiner Sicht die Stationen noch mal nachlesen, ich habe hier jetzt einen Bericht einer Sklavin, die in Belnend an meine Kette gelangt ist, und die uns bis zuletzt begleitet hat und erst in Enkara wieder verlassen hat. Aicha, ich vermiss dich schon jetzt, ich habe selten eine Spielerin gesehen, die der Sklavenrolle so nahe kommt, wie ich mir eine goreanische Sklavin vorstelle 🙂

Alles in allem: Nein Gor ist nicht tot, Gor ist auch nicht langweilig geworden. Langweilig sind nur die, die darauf warten von allen anderen bespasst zu werden, sich selbst nicht einbringen können und daher nur am Nörgeln sind!

Und hier nun Aichas Geschichte:

Die Sklavin des Kapitäns

Diese letzte Überfahrt auf dem Thassa in Richtung Kasra mit meinem Herren sollte wohl die letzte sein. Die schwarze Flagge mit den weißen Knochen wedelte heftig im Wind, bevor sie als letztes zu sehen war und das Schiff in den Fluten des Thassa endgültig versank. Es war ein letztes aufbäumen, ein letzter Hilferuf, ehe es „Flupp“ machte und der Thassa wieder friedlich dahinplätscherte.

Bevor man in Port Kar in See stach, hatte mein Herr wie bei jedem ablegen des Schiffes, per Vertrag geregelt, welcher Beuteanteil, wer wem zusteht und Entschädigungszahlungen für im Kampfe verlorene Gliedmaßen geregelt. Wie oft hatte ich zu den Priesterkönigen gebetet, gefleht, sie von meinem Leiden der Ungewissheit auf See zu erlösen. Von meinem Leiden auf dem Schiff, wo ich als Sklavin dienen musste. Das dreimastige Segelschiff war seid dem 14 Lebensjahr meine Heimat gewesen. Allein durch die Kraft des Windes beförderte es Güter und Personen nach Port Kar. Port Kar, die schmutzigste und größte Piratenstadt auf ganz Gor, die ihre traurige Berühmtheit dadurch erlangte, das dort viele Piraten lebten und von dort aus Raubzüge auf dem ganzen Meer durchführten.

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Mein Leben war das im Kreise von Ausgestoßener und Geächteter und meine Aufgabe bestand darin, meinem Kapitän die Zeit auf dem Meer zu versüßen. Die Mannschaft versorgte ich mit Ka-la-na und musste bei ihr ebenfalls für gute Laune und Ablenkung sorgen. Angriffe erlebte ich zusammengekauert unter Deck und betete jedes mal zu den Priesterkönigen, das mein Kapitän erfolgreich sei und ich überleben durfte. War die Zeit gekommen, wen wir mit der Beute zurück nach Port Kar segelten, lebte ich hinter meterdicken Mauern und schweren Eisentoren im Hause meines Kapitäns. Axor, mein Herr gehörte dem berüchtigten Kapitänsrat an, die die Stadt regierten. Axor war der Nachfolger von Bejar geworden, einem Kapitän im Kapitänsrat, der sich nun ebenfalls für die Übernahme der Machtbefugnisse in Politik und Gesetzgebung aussprach. Gewöhnlich bliebt er seinem Anwesen oft viele Tage fern und hatte geschäftliches zu regeln. In der wenigen Zeit, die ihm dann noch blieb, verbrachte er in Spielunken und betrank sich. Betrunken torkelte er dann heimwärts, blieb aber meistens doch noch in einer Taverne hängen und schlief dann neben einer Sklavin in den Alkoven ein. Morgens schlich der dann unauffällig durch die Piratenstadt und ging seinen Aufgaben wieder beflissentlich nach.

Mir war es streng untersagt, das Haus und die Stadt zu verlassen. Die Schonungen in den nördlichen Wäldern waren zwar hübsch anzusehen, aber aufgrund der wenigen Bäume um die Piratenstadt kam es immer wieder zu illegalem Schlag und Raubzügen auf das Holz und es war gefährlich, dort zu verweilen oder zu wandeln. Überhaupt war es riskant, seinen Fuß auf die Straßen von Port Kar zu setzen, da die Piratenstadt dicht bevölkert war und verrufen, bis in die kleinste Ecke Gors.

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Für mich war es daher die schönste Zeit, wen ich aus dem Haus geholt wurde, und die Holzmasten beobachten konnte, wie die Segel an ihnen hinunterglitten. Wenn der tiefgehende Kiel sich in Bewegung setzte und die Kielflosse in das Wasser eintauchte, wie der Penis meines Herrn, in den vielen Nächten in mich. Dann war ich glücklich und zufrieden, diente ihm gern und mit Hingabe. Das war die Zeit, in der ich die Planken an Deck schrubbte und die Besatzung des Schiffes mit meinem Ledersack gefertigt aus dem Leder des Verr bewirtete. Ich trug dazu immer Holzbecher bei mir und schenkte Ka-la-na aus der Bota aus, um bei den Männern für gute Laune und Ablenkung zu sorgen. Schließlich stärkte das gemeinsame Zechen das Gruppen- und Zusammengehörigkeitsgefühl.
Natürlich war der ein oder andere Mann des öfteren dazu verleitet, Hand an mich zu legen. Viele Tage auf dem Meer und Abstinenz in Sachen Befriedigung ließen sie hin und wieder das Verbot des Kapitäns vergessen, mich benutzen zu dürfen. So wurde ich des öfteren unter Deck benutzt, ohne einen lustvollen Aufschrei von mir geben zu dürfen, der Verräterisch hätte sein können. Die kraftvollen Stöße der Männer waren dann wie die Wellen, die das Schiff bewegten und führten so zu einer Ausgeglichenheit und Balance auf der gesamten Reise. Es wäre gelogen, würde ich nun sagen, das mir das als goreanische Sklavin nicht gefallen hätte, aber auch mir war es stets streng untersagt, mich den Männern der Mannschaft im lustvollen Akt der Befriedung hinzugeben. So vermied ich es, mit jemanden allein zu sein, den das Verwerfliche hätte dann seinen Lauf genommen und hätte eine schwere Strafe nach sich gezogen. Wen ich lange unter Deck war, schnitt ich mir kurz in den Finger und verrieb das Blut auf meine Wangen, damit ich Farbe bekam und wieder attraktiv für die Männer aussah. Dann umgarnte ich meinen Kapitän erst mit einem Becher Ka-la-na und dann mit meinem Körper und wartete mit feuchtem Schritt, und hell loderndem Feuer in mir, den Abend ab, wo er mich dann bestieg und Stundenlang in doch recht merkwürdig anmutenden Stellungen nahm. Jetzt durfte ich meine Lust hinausschreien und wand mich genießerisch unter seinen Lenden. Hatte er seinen Samen zu schnell in mich ergossen, bettelte ich erneut darum, das ich mit rittlings auf ihn setzten durfte und er tief in mich stoßend, ich ebenfalls bis an die Grenzen meines Innersten Erfüllung fand.

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Aber die Tage waren nicht nur Geschmückt mit schönen Dingen des Lebens einer Sklavin. Diese hatten sogar eher Seltenheitswert. Schlechtes Essen, schlechte hygienische Bedingungen, Schmerzen, Kälte und Nässe waren für mich an der Tagesordnung und zu erdulden. Jeden morgen musste ich auf allen vieren das Deck mit großen viereckigen Steinen schrubben, von vorn bis hinten. Diese Arbeit war sehr anstrengend für eine Frau und die Männer saßen auf ihren Fässern, schauten mir zu und spielten vergnügt Würfelspiele. Waren die Blanken sauber musste ich die Metallteile des Schiffes polieren oder reparierte Segel oder Taue. Mein Kapitän war sehr stolz auf seinen Dreimaster und jedermann war dazu angehalten, dies nach außen hin auch zu zeigen und zu vermitteln. Danach half ich in der Küche, putze Gemüse, verteilte das Dörrfleisch und ging dem Koch zur Hand. Auch waren die bärtigen Männer nicht immer zart besaitet. Zum Ende einer langen Reise rochen sie meist unangenehm und trugen viel Körperbehaarung. Wurde ich vom Koch in den Lagerraum geschickt und lauerten mir da unten im halbdunkel 3 Piraten auf, die sogleich ihre Hose öffneten, dann endete dies meist unangenehm und schmerzhaft für mich. Manchmal fesselten sie mich sogar mit einem Tau, einfach so. In meinem Gesicht war dann nur noch blanke Angst zu sehen. Ohnehin kaum Luft zum atmen unter Deck, dann hielten sie mir noch den Mund zu, damit ich nicht schreie. Sie setzten so zu dritt ihre strengen, brutalen und autoritären Regeln an mir um. Im schlimmsten Fall erwischte uns der Koch, weil ich in seinen Augen zu lang ferngeblieben war und verpetze uns beim Kapitän. Der strafte mich dann mit der Peitsche und steckte mich tagelang in eine Sklavenkiste, und das nur, weil die Piraten Schabernack mit mir trieben.
Abends herrschte dann auf dem Schiff ein ausschweifendes Trinkgelage mit Tanz, Gejohle und Musik. Für Ablenkung musste ich dann wieder sorgen, oder eine Gefangene, mit der man in der Regel nicht zimperlich verfuhr. Später wurde die Gefangene dann unter Deck gezerrt, in das Quartier der Piraten, wo drangvolle Enge, Dunkelheit und Feuchtigkeit herrschten und wo manchmal mehr Ungeziefer als Menschen hausten. Ihre Grellen schreie kann man so gut wie nie wieder vergessen und jedes mal bekomme ich eine Gänsehaut wen ich daran denke, was nun mit ihr passierte.
Erlitt jemand im Kampf eine Wunde, musste ich sie nähen oder bei einer schlimmeren Kampfverletzung sogar das betroffene Gliedmaß mit einer Säge amputieren. Um den Schmerz zu betäuben, bekam der Betroffene nur ausreichend Alkohol und wurde von einigen der Mannschaft festgehalten. Nach seinem aufwachen wurde ich oft beschimpft für meine Arbeit oder bekam Schläge mit einem Stock.

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Aber nun war alles anders geworden. Ich rettete mich mit Müh und Not in eine nahe gelegene Stadt, die den Namen Belned trug. Von dort aus wurde ich an eine Sklavenhändlerin namens Shani verkauft. Die blonde Shani war mit einer Karawane unterwegs, die aus Jorts Fähre stammte. Mit zahlreichen Wachen und anderen Sklaven bereisten sie Gor von Nord nach Süd und handelte ausschließlich mit der Ware „Sklave“. Wenn die Sklavenhändlerin die Küsten anlief oder die Städte besuchte, dann nahm sie die Sklaven nicht selbst gefangen. Sie wurden ihnen zugeführt, etwa von armen Bauern, die eine Tochter oder Frau noch gewinnbringend loswerden wollten oder von Menschen die Gefangene gemacht hatten und die so vom Sklavenhandel profitierten wollten. Tatsächlich war die Existenz von Sklaverei, Sklavenhandel und Kriegen überhaupt die Voraussetzung für den Sklavenhandel auf Gor. Recht einträglich war das Geschäft für die geschäftstüchtige Sklavenhändlerin. Viele Sklave kaufte sie unterwegs für wenig Kupfer an und verkaufte sie dann gewinnbringend für wesentlich mehr Kupfer weiter. Der Sklavenhandel wurde für sie zu einem lukrativen Geschäft.
So war der Tag gekommen, da auch ich verkauft werden sollte. Nun erwartete mich ein ungewisses Schicksal. War ich dazu bestimmt, in der Landwirtschaft eingesetzt zu werden, als Arbeitssklavin auf die unzähligen Felder zu müssen? Oder würde ich eine Haussklavin oder ein Topfmädchen im Haushalt einer Handwerkskaste werden oder gar Bademädchen, Münzmädchen, Herbergssklavin, Lustsklavin oder Turmsklavin? Oder würde ich mein Sklavenleben in den schrecklichen Mienen fristen müssen? Eins jedoch wusste ich jetzt schon, wenn die Sklavenschiffe die Heimathäfen erreichten, wurden die Sklaven meist zuerst durch einen Heiler begutachtet. Ihnen wurde nach einer langen reise vitaminreiche Kost zugeteilt, der Körper gereinigt, vielleicht mit Öl eingerieben sowie Wunden und körperliche Makel wurden behandelt und dann würde mein neues Leben, irgendwo auf Gor beginnen. Ich für meinen Teil akzeptiere die Sklaverei als natürlichen Teil meines Lebens und diene aus ganzem Herzen und gern. Ich bin ein Mädchen von roter Seide, mein Schenkel ziert ein eingebrandes „Kef“ und ich bin eine goreanische Kajira. Ich gehe jetzt barfuß zu meinem neuen Besitzer und trage eine kurze gelbe Sklaventunika, ärmellos und mit tiefem Ausschnitt, die mir die Sklavenhändlerin Shani einst übergab, weil ich ihr gut diente. Ich drehe mich nochmal um, schaue zurück zu euch aus Jort´s und flüstere:

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Mein Glück, das ich solche Herrschaften hatte,
Ihr wart da, als ich euch brauchte, in Zeiten der Not!
Es ist hart für einen, das Glück nicht zu finden,
härter dürfte es wohl sein, es zu verlieren!

Ihr wolltet kein Dankeschön hören von einer Sklavin?
Ich möchte euch aber auf diesem Weg trotzdem,
einmal mein Dankeschön zum Ausdruck bringen!
Ich bin froh das Ich euch kennenlernen durfte und danke euch für die schöne Zeit, die ich an eurer/deiner Kette verbringen durfte!

Eure Aicha, die Ka-la-na Ausschank Sklavin, Sklavin des Kapitäns aus Port Kar

 

Kein Heimstein ohne Kaste…

und keine Aufnahme in die Kaste ohne Heimstein. Ein Dilemma ähnlich der Frage, was zuerst da war: Das Vulo oder das Ei…, nur war für mich die Frage, wie ich dieses Problem löse. Nein, nicht das mit dem Vulo! Sicherlich, ich könnte versuchen eine Gefährtenschaft einzugehen, doch wollte ich vorerst keine Geschenke, denn dann würde ich mich nie durchsetzen können und immer nur die ehemalige Sklavin bleiben, die durch Gefährtenschaft Kaste und Heimstein erlangte. Nein, das wollte ich mir selbst verdienen und auch Georg zeigen, dass ich in der Lage bin, auch als Freie zu bestehen! Nur wie, war die Frage?

Ich nahm mir vor, mit dem Vertreter des Hauptmanns zu sprechen. Der Krieger vom Hof war immer sehr besonnen, aber vor allem auch sehr fair und ehrenhaft, vielleicht fiel ihm etwas dazu ein, ein Rat, den ich umsetzen konnte? Als ich in der Unterstadt ankam und niemanden vorfand, und auch besagten Krieger nicht auf seinem Hof, fiel mir wieder dieses geheimnisvolle Treffen ein. Stimmt ja, das erklärte den leeren Platz und die Abwesenheit sämtlicher männlicher Bewohner der Stadt. Ich machte es mir also wieder mal auf der Bank vor der Terrasse bequem, als auch schon die Freie erschien, die scheinbar immer noch vergeblich nach der Wirtin suchte, damit sie abreisen konnte.

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Auf meine Nachfrage, ob sie es denn so eilig habe abzureisen, verneinte sie, eigentlich wäre sie sogar gern in Jort’s Fähre geblieben, aber die Reaktionen des ein oder anderen Bewohner’s bei Erwähnung der Stadt in der sie bisher lebte, nämlich Kasra, würden sie doch eher zu einem raschen Aufbruch zwingen, da sie ihre Freiheit bedroht sah. Kurz überlegte ich, dann musste ich lachen. Richtig, sie war vor einiger Zeit schon einmal in Jort’s Fähre. Ich war da noch nicht frei und erinnerte mich an einen Zusammenstoss mit Georg, und auch mit Lucius, der die Sicherheit der Stadt immer mehr als genau nimmt. Lachend gab ich die ein oder andere Anekdote preis, beruhigte sie aber auch, dass bisher noch niemand, nur weil er aus Kasra kam, aus diesem Grunde versklavt wurde, und nicht alle Bewohner so extreme Auffassungen vertreten, und die meisten deutlich diplomatischer agieren.

Sie entspannte sich zusehends, und wir kamen dann rasch darauf zu sprechen, wenn sie bleiben würde, womit sie Geld verdienen könnte. Ihr Vater war Schneider, aber sie selbst meinte, sie hätte für’s Schneidern kein Talent. Hin und her überlegten wir, bis ich fragte, ob sie backen kann. Sie bejahte begeistert, und schon hatten wir einen Plan, nur ein Ofen müsste noch her, aber ich war sicher, die Wirtin würde ihren zur Verfügung stellen. Nun mußten wir nrt noch jemanden vom Rat finden, der dem zustimmte. Da Georg auf Reisen war, und der Hauptmann seinen ungeliebten Spätwachen nachging, blieb auch dafür nur der Krieger vom Hof. Glücklicherweise lief gerade Eo an uns vorbei, eine seiner Sklavinnen. Ich bat sie, ihrem Herrn auszurichten, dass wir ihn gern sprechen würden, und glücklicherweise erschien er auch kurz darauf. Rasch schilderte ich ihm unsere Idee, aber natürlich nahm auch er die Freie erst einmal genauer unter die Lupe.

Ich überließ sie dem Verhör und hüllte mich, ganz entgegen meiner Gewohnheit in Schweigen. Natürlich war auch diesem Krieger bei Erwähnung von Kasra sein Unbehagen anzusehen, dennoch gewährte er ihr einen Versuch, sofern Tialda, die Wirtin, die Nutzung ihrer Küche dafür erlaubte. Wenn Emmas Backwaren niemanden vergifteten, stellte er ihr eine eigene Bäckerei in Aussicht. Das war für’s Erste genug und ich strahlte den Krieger an und auch Emma, die Freie, schien deutlich erleichtert, zog sich aber dann auch bald zurück, das Gespräch mit Tialda würde bis zum nächsten Tag warten müssen. Mein Anliegen an den Krieger gedachte ich jedoch noch heute zu besprechen, und als es später etwas ruhiger wurde, und einige sich auf die Terrasse zurückzogen, um den Abend ausklingen zu lassen, bat ich ihn um ein paar Ehn.

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Ich legte ihm also mein Vulo-Ei Problem, nein natürlich mein Heimstein-Kaste-Heimstein Problem dar, und natürlich schenkte er mir nun nicht aus Mitleid den Schwur auf den Heimstein. Gut, es hätte zwar alle meine Probleme mit einem Schlag gelöst, und vielleicht hatte ich auch irgendwo so ganz leise gehofft, er würde es tun, wirklich damit gerechnet, hatte ich aber nicht. Dafür machte er einen Vorschlag, der vielversprechend klang, und auf den ich eigentlich hätte auch allein kommen können. Georg als 1. Händler konnte man nur mit einem guten Geschäft und viel Gewinn beeindrucken, wenn mir dies also gelänge, so meinte der Krieger, würde er mit Sicherheit eine Kastenaufnahme befürworten, eventuell auch ohne Heimstein, bevor eine andere Kaste es eventuell tun würde. Mhhhhh, ja gut, aber womit sollte ich handeln? Meinem Gesichtsausdruck war die Ratlosigkeit wohl anzusehen und so sagte der Krieger nur ein Wort: „Sklaven“

Sklaven…, ich dachte nach. Ja, diese Idee hatte ich auch schon, immerhin war ich lange Zeit im Hause von Georg für diese zuständig, und auch früher in Lydius gehörte ich schon zwei Sklavenhändlern, bildete die Kette aus. Es war eine Marktlücke, diese war es aber auch nur, weil kaum jemand Sklaven verkaufen wollte, jeder sammelte sie nur ein, daher war ein Geschäft dieser Art nur sehr schwer umzusetzen. Auf der anderen Seite…eine Möglichkeit an Sklaven zu kommen besteht nicht nur im Kauf dieser…., einen Versuch war es wert!

Ich dankte dem Krieger, und während die anderen Freien am Tisch noch mit guten Ratschlägen für dieses Vorhaben um sich warfen, zog ich mich zurück. Sklavenhandel…, ja! Eine Handelsreise durch Gor mit dem Ziel Sklaven zu kaufen und zu verkaufen und dabei möglichst viel Gewinn zu machen, um Georg zu beeindrucken. Noch lange grübelte ich in dieser Nacht, wie ich es anstellen könnte. Viele Planungen wären nötig, doch

Eine Idee war geboren!

Angriff ist immer noch die beste Verteidigung

Zumindest fand ich, könnte es nicht schaden, nachdem ich endlich mit den langen Kleidern laufen konnte, und auch den Schleier, auf den Georg bestand, nicht mehr ansabberte, einige Schritte voranzukommen, und das konnte mir nur gelingen, wenn ich jetzt, statt mich immer in die Defensive drängen zu lassen, selbst aktiv werde.

Als erstes nahm ich mir vor, mit dem Gefährten der Sängerin zu reden, und zwar möglichst allein. Der Krieger vom Hof versprach mir, sollte die Sängerin am Trainingstag nicht von der Seite ihres Gefährten weichen, dass er  sie ablenkt, damit ich den Krieger allein erwische. Am Trainingstag machte ich mich also auf zur Kriegerwiese, ein ungewohnter Weg, denn schon als Sklavin fand ich es fürchterlich langweilig am Rand rumzuhocken und Kriegerbeine anzuschmachten, die sah ich schliesslich auch später noch in der Stadt. Entsprechend bekam ich dann auch einige zotige Kommentare, als ich nach Tharkan fragte. Ich schmunzelte bei den Frozzeleien, und einen Kommentar, der mich nur provozieren sollte, überhörte ich ganz, natürlich kam er von dem Krieger, der sich gleich am Anfang fürchterlich über meine Freilassung aufgeregt hatte. Was soll’s. Grad als ich aufgeben wollte, erschien der Krieger, den ich sprechen wollte doch noch zum Training, allein, so dass das Ablenkungsmanöver für seine Gefährtin nicht nötig war. Er schien mir zwar nicht gerade begeistert, versprach aber mir nach dem Training einige Ehn zu geben.

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Das tat er dann auch und wir gingen ein paar Schritte in Richtung der Kalanaplantagen am Rande des Waldes, denn wie er richtig vermutete, wollte ich ihn allein sprechen. Sicherlich ein Risiko, wenn man den Worten seiner Gefährtin glaubte, die sie unterschwellig drohend an Georg richtete, in ihrem Gespräch mit ihm. Dennoch wollte ich das Risiko eingehen. Dieser Krieger begleitete meinen Weg seit Anbeginn meiner Zeit auf Gor, er war in Lydius, als man die unwissende Barbarin fand, die ich damals war, und auch als mein Weg nach Kassau ging, und später in Jort’s Fähre, immer war er irgendwie da und seine Meinung war und ist mir sehr wichtig.

Auf Sicherheitsabstand bedacht begann ich vermutlich relativ ungeschickt das Gespräch. Doch ich traute meinen Reaktionen nicht, die sich nicht einfach abschalten lassen, egal ob Kragen um den Hals oder nicht. Zudem ist dieser Krieger einer der wenigen, die mir meine Freiheit betreffend wirklich gefährlich werden könnten, denn er hat etwas an sich, was Frauen ziemlich schnell in die Knie zwingen könnte, und das freiwillig. Wie dem auch sei, mit dem Abstand, den ich einhielt, ließ sich das Gespräch gut eröffnen, also polterte ich gleich mit der Tür ins Haus und wollte wissen, was an den Drohungen seiner Gefährtin dran ist.

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Er schien mir erstaunt zu sein, wusste er womöglich nicht, dass seine Gefährtin im Gespräch mit Georg dies äusserte? Er zog nur eine Augenbraue hoch und stellte mir ohne sich weiter zu erklären die Frage, mit der ich zwar rechnete, aber nicht so schnell: „Hast du zwischenzeitlich eine Kaste, einen Heimstein?“ Ich schnaufte, hatte ich natürlich nicht, wie sollte ich auch, trotzdem versuchte ich nun ihm zu erklären, dass ein Krieger jemanden mit dem Schwert schützen kann, mein ehemaliger Herr aber nun mal Händler ist, und mir demnach den Schutz gegeben hat, den er konnte, nämlich dem seiner Kaste, was mich als Gast des Heimsteines ausweist, dem die Stadt laut ihren Gesetzen ebenfalls Schutz gewährt.Dennoch …ich konnte es nicht lassen bezüglich fehlendem Heimstein und freigelassenen Sklaven ihn an etwas zu erinnern, und er grollte zwar nach der Bemerkung, die ich dazu fallen ließ, dass ich in diesem Falle nur solange frei bin, wie er es für nötig hält, betonte aber nochmals, dass nicht ich der Kern seiner Probleme wäre.

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Nun gut, ich hätte eigentlich noch soviel zu sagen gehabt, aber der Krieger schien mir eh nur halb da zu sein, und da ich mitbekam, dass er noch mit dem Hauptmannvertreter reden wollte, gab ich mich mit dieser Aussage erst einmal zufrieden, was blieb mir auch anderes übrig? Am Stadtrand verließ er mich und bat mich, sollte der Krieger im Gasthaus anwesend sein, ihm auszurichten, dass er am Hof auf ihn wartet. Dies tat ich dann auch, und so schnell hab ich selten jemanden was von Sturheit grummeln hören um dabei gleichzeitig Unmengen von Fleisch in einem rasanten Tempo zu verschlingen, bevor er aufsprang und gen Hof verschwand. Natürlich sagte mir niemand, was dies alles sollte, nicht mal, als der Hofkrieger kurze Zeit später wiederkam und anordnete, dass alle Männer am nächsten Tage sich auf der Kriegerwiese einzufinden haben, ließ er durchblicken, aus welchem Grund. Ich fragte auch lieber nicht danach, als er mich später bat einen der Botenschreier zu sagen, dass er diese Nachricht in der ganzen Stadt bekannt geben würde, ein kompliziertes Kriegergespräch pro Tag langt einer Freien Frau bis auf weiteres, einer Sklavin, die noch nicht lange frei ist, aber erst recht. Also beauftragte ich den ersten Boten, den ich auf meinem Weg nach Hause traf, die Nachricht in der ganzen Stadt bekannt zu machen, und ging für heute schlafen, den Rest würde ich am nächsten Tag klären müssen…